Meine Vision

Die Situation

Wenn Jugendliche den Schritt in die Selbständigkeit wagen und das Zuhause/Eltern verlassen, stehen sie vor einem der wichtigsten und auch herausforderndsten Schritte in ihrem Leben. Hier entscheidet sich sehr viel: Beruf, Wohnung, Familiengründung, etc. Viele wichtige Entscheidungen werden dabei gefällt, die weitreichende Konsequenzen (positive und/ oder negative) haben werden. Laut einer Studie aus England und Deutschland verlassen die meisten Jugendlichen das Elternhaus zwischen 20 und 25 Jahren. Doch das heißt nicht, dass die Hilfe und Unterstützung der Eltern mit dem Tag des Auszuges beendet ist. Denn man kann bei Fragen und Nöten immer wieder auf die Hilfe der Eltern zurückgreifen. Somit ist der Übergang vom Jugendlichen zum selbständigen Erwachsenen ein Prozess über mehrere Jahre.

Doch wie ist das mit Jugendlichen, die in einer stationären Jugendhilfe (z.B. in einem Kinderheim) groß werden? Hier findet dieser Übergang meist in nur wenigen Wochen statt, und die Jugendlichen müssen dann quasi auf eigenen Beinen stehen. Neben dem Stress, der Herausforderung, diese großen Entscheidungen zu treffen und die Konsequenzen dafür zu tragen, haben Jugendliche, die im Kinderheim groß geworden sind noch zusätzliche Lasten zu tragen. Denn diese Jugendlichen hatten meist keine so funktionierende und gesunde Kindheit wie viele andere. So kämpfen diese oft noch mit Erlebtem aus der Vergangenheit und sind noch viele Jahre im Prozess der Verarbeitung. Damit haben auch die Kinder und Jugendlichen zu kämpfen, die bei Christ for Asia aufwachsen. Als ehemalige Straßenkinder haben sie keine leichte Vergangenheit und dadurch viel zu verarbeiten.

Meine Vision

Als Teil von Christ for Asia (CFA) habe ich besonders den Bereich der Nachsorge auf dem Herzen. Ich möchte die Jugendlichen von CFA in diesem oben beschriebenen Übergang begleiten und unterstützen. Dazu möchten wir von CFA ein Konzept entwickeln, indem wir die Jugendlichen vorbereiten, ausbilden, unterstützen und sie in ihrem Alter wertschätzen und respektieren. Dabei wollen wir ihnen nicht vorschreiben, was zu tun ist, sondern sie unterstützend begleiten auf ihrem Weg. Wir möchten ihnen eine Plattform geben, durch welche den Jugendlichen dieser Übergang erleichtert wird. Das heißt, der Übergang in die Selbständigkeit soll nicht innerhalb weniger Wochen gemeistert werden, sondern ein Schritt-für-Schritt-Prozess über mehrere Jahre sein. Wichtige Schwerpunkte in diesem Konzept sind:

  • frühzeitige Berufsorientierung in Highschool- und Collegeklassen
  • Vermittlung von Werten und Wertschätzung
  • Aufbau eines Arbeitgeber-Netzwerkes zur Vermittlung von unbezahlten Praktikas, Ferienjobs und daraus folgenden möglichen Ausbildungs- bzw. Arbeitsplätzen. Für Arbeitgeber könnte dies im Rahmen ihrer Sozialverantwortung (Social Responsibility) geschehen. Arbeitgeber werden als Teil der Berufsorientierung zu einer kleinen Messe eingeladen.
  • persönliche Begleitung durch Sozialarbeiter
  • kleine Wohngruppen (Verselbständigungs-Wohngruppen) mit wöchentlichen Begleitungs- bzw. Evaluationsgesprächen durch Sozialarbeiter
  • jährliche „Familientreffen“, bei denen alle ehemaligen Heimbewohner von Christ for Asia zu einem Familienfest eingeladen werden. Kurze Fragebögen geben einen Einblick in ihre derzeitigen Situation. Evaluationsbögen können helfen, Problemfelder aufzudecken, in welche Christ for Asia in Zukunft noch mehr investieren und weiterentwickeln kann.